Fernglas Ratgeber - Kaufberatung

In unserem Fernglas Ratgeber möchten wir eine Kaufberatung geben und noch auf weitere Merkmale eingehen, die das Verständnis erleichtern sollen. Ferngläser (Binokulare) lassen sich im wesentlichen in zwei Bauarten unterteilen, Ferngläser mit Dachkant-Prismen und mit Porro-Prismen. Ferngläser mit Dachkant-Prismen sind kompakter gebaut, bieten aber durch den geringeren Abstand zwischen den beiden Objektiven weniger räumliche Darstellung. Räumliche Darstellung ist für diejenigen Benutzer interessant für die eine Einschätzung der Entfernung zu einem Objekt wichtig ist, besonders bei der Jagd und beim Militär sind diese Eigenschaften von Vorteil. Zur Vogelbeobachtung und zum Wandern sind Dachkant-Prismen-Gläser wegen ihrer kompakten bauweise beliebt, eine Einschätzung der Entfernung steht hier nicht im Vordergrund.

Fernglas Vergrößerung

Was ein gutes Fernglas ausmacht hängt von dem gewünschten Einsatzbereich ab, genau wie der Vergrößerungsfaktor. Die Eckdaten eines Fernglases werden mit Vergrößerung x Objektivdurchmesser angegeben. Ein 8x56 Fernglas hat also eine 8fache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 56 mm.

Für die Jagd und das wandern reicht in der Regel eine 8 bis 10fache Vergrößerung. Mit zunehmender Vergrößerung wird es immer schwieriger das Fernglas ruhig zu halten um das Bild nicht zu verwackeln. Ferngläser mit 12 oder 15facher Vergrößerung sind größer und schwerer und verschwinden nicht mal eben so in der Jackentasche. Dies ist beim jagen und wandern eher hinderlich. Deshalb sind Ferngläser mit starker Vergrößerung am besten zur Observation und zur Vogelbeobachtung, am besten mit einem Stativ, geeignet. Darüber hinaus ist eine Stickstofffüllung, die das Glas vor Innenbeschlag schützt, empfehlenswert. Eine Lotusbeschichtung der äußeren Linsen lässt Wassertropfen abperlen, dies ist besonders für den Outdoor-Einsatz wichtig. Dazu sollte ein gutes Fernglas möglichst leicht, kompakt und robust sein.

Fernglas Gehäuse

Entscheidend für ein geringes Gewicht und hohe Stabilität sind die verwendeten Materialien für das Fernglas-Gehäuse, bei hochwertigen Ferngläsern kommt hier Magnesium zum Einsatz. Hochwertige Binokulare sind immer Wasserdicht, denn wenn einmal Feuchtigkeit in das innere des Fernglas eingedrungen ist lässt sich diese nur sehr schwer wieder entfernen. Das Fernglas ist praktisch unbrauchbar und muss beim Hersteller zur Reparatur eingesendet werden. Für Spektive gelten die gleichen Qualitätsmerkmale.

Fernglas Objektivdurchmesser

Ferngläser mit einem großen Objektivdurchmesser können viel Licht einfangen und somit theoretisch ein helles Bild darstellen. Ferngläser mit großem Objektivdurchmesser von 50mm oder 56mm sind sehr gut für schwierige Lichtverhältnisse in der Dämmerung geeignet, für das wandern oder die Vogelbeobachtung aber eher ungeeignet, da sie von den Abmessungen her größer sind und ein höheres Gewicht haben. Hochwertige Ferngläser mit einem Objektivdurchmesser von 42mm bringen für den Einsatz bei Tag ausreichend Lichtstärke mit. Zudem bezahlt man einen Aufpreis für eine Eigenschaft die man für den vorgesehenen Einsatzbereich garnicht braucht.

Linsenbeschichtung

Moderne Linsenbeschichtungen bei Ferngläsern können die Lichttransmission erhöhen, Reflexionen minimieren, Wasser abperlen lassen und die Linse sogar vor Kratzern schützen. Die meisten Hersteller haben für ihre Linsenbeschichtungen eigene Bezeichnungen auf die wir hier nicht weiter eingehen. HD (High Definition) und ED (Extra Low Dispersion) Beschichtungen sind herstellerspezifische Bezeichnungen denen das gleiche Verfahren zu Grunde liegt, sie sorgen für ein klares und kontrastreiches Bild. Eine Vergütung (Antireflexbeschichtung) von Linsen hat immer das Ziel Reflexionen und Streulicht zu minimieren sowie Kontrast und Farbechtheit zu erhöhen. Linsenbeschichtungen sind empfindlich gegen Abrieb, die Reinigung sollte stetz mit einem sauberen Tuch erfolgen. Gegebenenfalls die Linsen vorher unter fließenden Wasser von Staub und groben Verschmutzungen befreien.

Fernglas Sehfeld

Der Sehfeld Wert von einem Fernglas beschreibt in Metern die maximale Abdeckung des sichtbaren Bereichs auf 1000 Meter Entfernung. Bei einem Sehfeld von 120 Meter werden in 1000 Meter Entfernung 120 Meter der Breite (und auch Höhe) auf dem Bild dargestellt. Hochwertige Optiken haben meist ein breiteres Sehfeld als günstige, die Herausforderung liegt darin ein breites Sehfeld abzudecken ohne Verzerrungen im Randbereichs des Blickfelds hervorzurufen. Ein breites Sehfeld ist insbesondere bei der Jagd und Observation von Vorteil, da so bewegliche Ziele besser im Fokus gehalten werden können.

Fernglas Dämmerungszahl

Der Wert der Dämmerungszahl ist ein rein rechnerischer Wert aus Objektivdurchmesser und Vergrößerung. Die Dämmerungszahl gibt daher keine Auskunft über die Qualität eines Binokulars. Dennoch bietet der Wert einen guten Überblick über die generelle Lichtleistung eines Fernglases.

Austrittspupille

Die Austrittspupille gibt den optimalen Abstand zwischen den Okularen und den Augen des Betrachters an. In diesem Abstand lässt sich das gesamte Sehfeld der Optik optimal und scharf überblicken. Die Austrittspupille liegt in der Regel zwischen 3 und 10 mm. Für Brillenträger ist sind Ferngläser geeignet welche die Austrittspupille weiter hinten liegend haben (hoher Wert), damit die Brille zwischen Fernglas und Betrachter passt.

Fernglas Augenabstand/Augenweite

Der Augenabstand, auch Augenweite genannt, beschreibt den Abstand zwischen beiden Okularen. Hier werden oft zwei Werte angegeben, einer im geklappten Zustand des Fernglases und einer im geöffneten Zustand (z.B. 56 / 74 mm). Ist der Augenabstand des Betrachters größer als der des Fernglases in ausgeklapptem Zustand, ist das Fernglas zu klein.

Fernglas Nahbereich

Der Nahbereich bezeichnet die Entfernung ab der das Fernglas Objekte scharf darstellen kann (z.B. 5 m). Unter dieser Entfernung kann das Binokular auch mit nachjustierung keine Objekt scharf abbilden. Der Nahbereich ist also nur für diejenigen Interessant die in unmittelbarer Nähe beobachten möchten (z.B. Schmetterlinge).

Lichttransmission

Die Lichttransmission ist im Gegensatz zur Dämmerungszahl ein realer, am Fernglas gemessener Wert, der die Lichtstrahlen die tatsächlich das Fernglas durchdringen in Prozent angibt. Dieser Wert lässt tatsächliche Rückschlüsse zur Qualität der Linsen und der Fernglas Konstruktion zu. Für Lichttransmissionsangaben werden oft zwei Werte genannt, einmal wird bei Tageslicht und einmal in der Dämmerung gemessen. Da die Messungen der Hersteller unter Laborbedingungen stattfinden und oft mit unterschiedlichen Wellenlängen gemessen wird sind die Angaben zur Lichttransmission eines Herstellers nicht auf andere Hersteller übertragbar.

Fernglas Kaufberatung

Die Abmessungen und der Vergrößerungsfaktor sollte dem gewünschten Einsatzgebiet entsprechen. Zum wandern eignen sich Vergrößerungen von 8x bis 10x mit Objektivdurchmesser von 32 mm bis 42 mm. Bei Ornithologen sind 10x42 Ferngläser sehr beliebt. Für Jäger eignen sich 8x42 und 10x42 Ferngläser, beim jagen in der Nacht kann der Objektivdurchmesser bis zu 56 mm groß sein. Bedenken Sie das ein größerer Ojektivdurchmesser auch immer mehr Gewicht und größere Abmessungen des Glases bedeuten. Der Vergrößerungsfaktor beeinflusst das Gewicht nicht unbedingt, ab einer Vergrößerung von 12x oder höher wird es aber immer schwieriger das Fernglas ruhig zu halten und das Bild nicht zu verwackeln. Günstige Ferngläser haben oft nicht die notwendige Qualität um lange daran Freude zu haben, die optische Leistung ist oft minderwertig. Wir hoffen das Sie mit unserer Fernglas Kaufberatung die perfekte Sportoptik für Ihren Einsatz finden.